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from Ringsgwandl - Gache Wurzn (2001)
Das Jahr war schlecht und dauern Regen, den ganzen Sommer nichts verdient,
wie am Freitag fruh zum Brucknwirt vom Gsundheitsamt wer kimmt. Zweimal im Jahr wird der Brucknwirt vom Gsundheitsamt aus kontrolliert, ob er sein Zeug sauber beieinander hat, ob er eine Strafe braucht von der Stadt. Da kommt dann wer und sagt zum Wirt, schaun Sie bitte her, hier ist mein Ausweis, ich bin der Lebensmittelkontrolleur. Dann nimmt er einen Bierkrug und sagt, beim besten Willen, so dreckig, das geht nicht, da wimmelts vor Bazillen. Was ist das fur eine Marmelade, wo kommt die denn her, und da im Schubladen liegt alles kreuz und quer. Dann geht er in den Kuhlraum und pruft die Schweinehalften, und sagt: die mussen weg, die sind vom vorletzten zwolften. Dann macht er bei der Wirtin, so sind die Gebrauche, zur Sicherheit einen Abstrich aud Maul- und Klauenseuche. Zum Wirt sagt er: Sie, Ihre Frau, die hat dreckige Hand'! und da ist dem Brucknwirt die Sicherung durchbrennt. Er deutet auf den Schnitzelhammer und sagt, Frau, gib mal her, und dann erschlagt der Brucknwirt den Lebensmittelkontrolleur. Keine Woche spater klopfts wieder an der Tur, die Frau macht auf und sagt: da draußen steht ein Herr, so einer mit Aktenkoffer mit Sacco und bmit Hosn, und der Wirt sagt: laß ihn stehn, der kann mir den Schuh aufblasn. Dann pruft der die Toiletten, die Duschen fur das Personal, im Ruheraum fehlt die Couch, nicht so optimal. Er sagt zum Koch, Miment, die Mutze, stimmt denn da die Form? Und dem Lehrling seine Kuchenschurze, keine Euronorm! Die Kellnerin sagt, was is los, wer glaubt der, daß er is? Wir sind doch nicht die Schlampen vom Schnitzelparadies. Der Kontrolleur sagt, ich regle Volksinteressen, der Wirt sagt: das Volk sitzt in der Stube draußen beim Essen. Die Leut haben bei uns gegessen, seit vier-, funfhundert Jahr, und jetzt kommst Du daher und schreibst uns irgendwas vor. Ganz egal, sagt der Brucknwirt, wer uns auch regiert, klar ist nur, von Jahr zu Jahr wird noch mehr kontrolliert. Der Kontrolleur sagt, horen Sie her, ich finds hier zu verschlampt, und da erschlagt der Brucknwirt den Kerl vom Ordnungsamt. Gesetze und Verordnungen und jedes Jahr noch mehr und kaum drei Wochen spater steht der nachste vor der Tur. Trachtenanzug, Aktenkoffer, grinst so bißl schief, zeigt seinen Dienstausweis und sagt, ich bin vom TUV. Dann schaut er bei der Moulinette, hat die eine Prufplakette, haben im Schrank die Kleiderbugel alle auch ihr Gutesiegel? Da, dieser Wasserkessel hat den falschen Pfiff, und die Knoblauchpresse hat noch keinen TUV. Wo sind die Papiere, wo ist der Impfausweis, der Fuhrerschein fur den Rasenmaher und die Lizenz vom Kreis. Nach drei Stunden sagt der Wirt, ich glaub, daß es jetzt reicht, hast du was zu tun hier, wenn nicht, verschwind doch gleich. Doch der sagt: zu schlampig, hier fehlts ja hint und vorn, das gibt Schwierigkeiten mit der Konzession. Wie der sich auffuhrt, denkt der Wirt, der redet so blod daher, am besten ich erschlag ihn gleich, den Depp von Kontrolleur. Aber jeder halt die Klappe, keiner hat was erzahlt, und der Kontrolleur hat keinem Menschen gefehlt. |
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from Ringsgwandl - Gache Wurzn (2001)
Wia soin de Leit gut drauf sein, wenn das Wetter grausig ist,
wer kann schon freundlich sein, wenn's dauernd regnet? Kein Wunder, daß sie giftig sind, daß's streiten, wo's nur geht, wer will schon nett sein, wenn's ihn dauernd friert? Wenn die Tag' dann langer werden, wenn die Sonn' dann langer scheint, schaut die Welt schon wieder anders aus. Wenn die Sonn' dann warmer scheint, kannst wieder in der Kurzn gehn, T-Shirt, barfuß, ohne Schuh. Schau, wie's draußen wieder regn't, in Stromen schutt's seit gestern fruh, wenn du Pech hast, schneit's noch mitten rein in'n Mai. An Weihnachten kein Schnee da und an Ostern noch kein Gras, irgendwas da stimmt nicht, sag mir was. Schau, wie's hetzn auf der Straß', und manche, die darennan se, und alles, was uber'n Weg lauft, fahrn sie z'samm. Immer nur das Neueste und immer funktioniert was nicht, soviel Zeug und noch viel mehr Angst. Schau die Italiener an, locker sind's und freundlich, sie arbeiten zwar auch, aber nicht so wild. Kann schon sein, daß sie Krattler sind, am liebsten sitzn's im Kaffee, und genau das gleiche tun wir am liebsten auch. Wenn's Radio Graupelschauer sagt, kannst eh nix tun, bloß arbeiten, wer geht schon gern spazieren im kalten Regen? Es mobben dich ein Schwab, ein Hesse & draußen uberfrierende Nasse, nix is echt so wie im Katalog. Im Gartenmarkt ist Torfmullzeit und trotzdem Unzufriedenheit. Beim Aldi sind Geflugelwochen und trotzdem haben sie nichts zu lachen. Beim Baumarkt billige Gartenhutten und trotzdem sind sie unzufrieden. |
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Des Lebn von manche Leit is so ein Durcheinander, alles, was sie angehn, geht schief.
So geht's dahin ein Leben lang, sie machen des und des, egal was sie probiern, nix funktioniert. Wie sie sich auch schinden, wie sie sich auch plagen, da stimmt was nicht, und da geht was nicht auf. In der falschen Gegend, mit der falschen Frau, mit den falschen Leuten, zur falschen Zeit. Bei manche Leut, da geht es gradaus, bei andern geht immer etwas schief. Da werdns ubern Tisch zogn, da werdns wieder 'prellt, manche Leut sind uberall der Depp. Standig ziehns den Kurzen, egal um was es geht, und irgendwann glauben sie, es muß so sein. Ein Ungluck nach dem andern, da ist das Pech daheim, sie machen einen Laden auf und kein Geschaft. Was sie machen, funktioniert nicht, was sie rechnen geht nicht auf, sie meinen's gut und langen nur daneben. Bei manche Leut, da ist es einfach, die machen was und es geht gut. Bei manche Leut geht jede Tur auf, bei andern steht immer was im Weg. Manche Leut, denen lauft das Geld nach & anderen lauft es nur davon. Bei manchen ist es einfach, doch bei anderen, die konnen machen was sie wollen und alles geht daneben. Des Lebn von manche Leut is eine Katastrophe, sie fretten ihr Lebtag dahin. Einmal keine Arbeit, des nachste Mal kein Geld und wenn sie Arbeit haben, werden sie krank. Bei manche Leut geht was zusammen, bei anderen da gehts nur auseinander, ein andrer kommt & macht das Gleiche, er machts nur bißl anders und es paßt. Fur manche ist das Leben vorbei, bevor es losgeht, es schleppt sich so dahin und dann ist es aus. Fur die ist es vorbei, vorbei, bevor es losgeht, und bis dahin schauen's nur hinterher. |
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Ich lieg im Bett und schau noch fern,
die letzte Tagesschau, wie der Sprecher sagt, ein Unfall war am Autobahnkreuz Hallertau. Ein Opel Omega GT raste in einen LKW, der nachts, soweit bist bisher klar, ohne Licht auf der Standspur gestanden war. Der PKW ist explodiert und anschließend ausgebrannt. Das Auto war aus Heppenheim, der Fahrer vollig unbekannt. Wieder einer abgeraucht, nichts Besondres los, ich hol mir noch ein Bier vom Kuhlschrank und schalt das Fernsehn aus. Fruher hat er mal studiert, das war langweilig und streng, die Frauen warn interessanter, das Praktische war mehr sein Ding. Die Konjunktur war spritziger seinerzeit in den Siebzigern, die Freundin sagt, sie kriegt ein Kind, und da wars Zeit, daß er Geld verdient. Der Job war gut bei Hanomag, viel geschuftet, viel verdient, fur das Haus, fur Frau und Kind, furs Auto und die Waschmaschin'. Er rackert und er raucht zuviel, lebt von Bratwurst und von Fritten, irgendwer verkauft die Firma, und plotzlich herrschen andre Sitten. Der Ton wird rauh und ein junger Spund spricht von Effektivitat, und jeder schiebt den Schwarzen Peter auf den unscheinbaren Verkaufsvertreter. Jedes Jahr wird mehr verlangt, es wird schwierig mit den Kunden, die Umsatze sollen steigen und der Chef tut, als hatt er den Strom erfunden. Er kommt nach Haus und seine Frau, spricht von Dingen, die er nicht kennt, von Strahlung, Energie, und langsam merkt er, sie wird ihm fremd. Dann fahrt er wieder rum allein, doch in der Nah von Heppenheim trifft er eine nette Frau, und am nachsten Tag zieht er bei ihr ein. 2 Zimmer, Kuche, Bad, Balkon, einfach ist das Paradies, da geht er auf Tauchstation und hofft, daß ihn die Welt vergißt. Doch die Frau, sie geht zur Polizei, mein Mann ist weg, er heißt Peter Schmidt, und genauso schaut er aus, ein unscheinbarer Verkaufsvertreter. Er arbeitet fur Lowenbrau, Buderus und Eternit, Ferrero, Maggi, Salamander, Schießer, WMF und Witt. Er fahrt oft tief bis in die Nacht, und dabei hort er Radio, er fragt sich, von was reden die, so ist die Weltnicht, doch nicht so. Einmal, denkt er, schau ich noch, heimlich nachts zuhaus vorbei, einmal noch die Kinder sehn, wie sie abends schlafen gehn. Manchmal blenden ihn die Lichter, langsam wird es finster, liegt da was auf der Straße, oder sieht er schon Gespenster? Der Ruckweg ist lange, beinahe schlaft er ein, er denkt, das war's jetzt, ein Kaffee, und dann steht da plotzlich der LKW. |
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Im Schluckspecht ist der Teufel los,
man horts schon vor der Tur, die Wirtin kommt mit dem Zapfen nicht nach, jeder schreit: wo bleibt mein Bier? Freibier fur alle, der Huber Lois spendiert. Endlich hat er jemand gefunden, der ihm den Leistenbruch operiert. Grad die, die sonst nix gewohnt sind, werden ekelhaft im Rausch, einer fallt vom Hocker runter, weil er meint, das ist eine Couch. Er winselt nach der Wirtin, doch die sagt bloß: Bua, 10 Maß und 17 Kurze, host oiwei no koa Ruah. Am Stammtisch streit' der Harley Sepp, der Dicke und der Peter, wer hat den schlimmsten Unfall gehabt, wer die meisten Kilometer. Der Lucke sagt zum Harley Sepp: ich glaub, das war die Russenmaß, jetzt hab ich vergessen, wo gehts da zum Biesln raus? Die Wirtin kommt und sagt: Moment, konnst ma moi dei Fuizl zoagn, da steht ja eh schon soviel drauf, ich glaub, du gehst jetzt heim. Sie sagt: schau dich doch an, bist ja vollig zua, 10 Maß und 17 Kurze, host oiwei no net gnua. Der Skip droht der Bedienung, ich pack dich gleich beim Gnack, jetzt kostet dein Bier 4,95 und wenns auf'n Tisch kommt, is' scho lack. Mit einem Indianerponcho sitzt heut druben am Tresen die gestorte Dorle bei einer Schorle und tut, als tat sie lesen. Der Hans, der wo besoffen ist, und besoffen traut er sich was sagen, sagt: Dorle, hast du Lust, draußen steht mein Wagen. Die Dorle sagt zum Hans, ja mei, an sich paßts mir ja ganz gut rein. und schon gehts Richtung Ture, der besoffene Hans auf allen vieren. Die Wirtin sagt: Typen gibts, de kriagn net gnua, 10 Maß und 17 Kurze, und oiwei no koa Ruah. Die Frauen im Schluckspecht sind ganz spezielle Hennen, irgendwann kommt jeder dran, er muß es nur erwarten konnen. Nicht so, daß sie schiach waren, man sieht sie nur nicht gern nackert, aber wenn die Burschen prall sind, wird jede angebaggert. Der Andi sagt: Frau Nachbarin, Sie san a Gache Wurzn, wie schauts aus, ich lad Dich ein auf eine Halbe und einen Kurzn. Sie sagt: Paß lieber auf Deine Leber auf, Du warst doch erst in Kur, 10 Maß und 17 Kurze, host oiwei no net gnua. |
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from Ringsgwandl - Gache Wurzn (2001)
I steh um halb zwolfe auf, aber wirklich ohne hetzn,
i komm halt in der Fruh nicht gscheit auf d'hoh, wer sattelt jetzt die Alte, fahrt zum Backer und holt Brezn? Ich komm nicht auf, ich brauch erst mein' Kaffee. Bring mir bitte eine Zeitung mit, du kennst doch mein Problem, ich kann um die Zeit lesn, aber noch nicht redn. Wer schmiert mir jetzt eine Butterbreze, mit tut die Hand so weh, Frau, genau, ich find du bist eine Schau, noch eine Tass' Kaffe. So kannt des laffa, so kannt des geh, gemutlich, gemutlich, nur nicht hetzen. So kannt des laffa, genauso kannt des geh, a Zeitung und a Butterbrezn und a Tass Kaffee. So dann um die Mittagszeit fahrn wir raus an den See, was ist das fur ein schoner Tag, ein heißer, da liegen wir rum dann in der Sonn, und schaun so nach den Fraun. und wenns uns fad wird, gehn wir rein ins Wasser. Plotzlich hauts den Skip zusammen, ich denk, der stirbt uns auf der Stell, Wasserwacht, gebts bitte 8, einen Notarzt und zwar schnell. Der Notarzt kommt und sagt, oh schlimm, doch den krieg ich wieder hin, gebts dem As eine Russenmaß und dem Doktor eine Tass Kaffee. Spater ist es dann spater geworden, doch da konnen wir nichts dafur, da sind wir noch zum Brunzerwirt auf ein Bier. Da haben wir bißl Karten gespielt und da ist es passiert, da hat doch so eine schiache Hex den Max hypnotisiert. Max, sagen wir, du laß das sein, du bist schon wieder blau, die ander bringt dich durcheinander, geh heim zu deiner Frau! Doch der Max ganz stur, sagt: laßt mich nur, und dann war er verschwunden, die Feuerwehr hat gesucht nach ihnen, aber keiner hat sie gefunden. |
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Du brauchst nicht mehr jung sein, nicht mal besonders schon,
du kannst schlampig sein, das Chaos in Person. Nackig in deinem Kuchenschurz, wie man ist daheim, von mir aus lauter Lumpen, ist mir wurscht. Barfuß in deinen Arbeitsschuhn, abgelaschte Schlappen, durchgetreten und der Absatz schief. Du mußt nicht schon sein oder schick, was du brauchst, ist Witz, Kuchentier, geh weg mit mir, gschlampert wie du bist. Du befurchtest deine Figur ist nicht ideal, du neigst etwas zum Bauch, wer tut das nicht. Du bist grad beim Putzen, du meinst du bist nicht schon, schon genug fur mich, kein Problem. Du sagst, es ist dir peinlich, du bist ungeduscht, aber lieber ungewaschen als zickig und verhuscht. Von mir aus kannst du dreckig sein, unfrisiert, verschwitzt, kein Problem, mit mir da kannst du weggehn wie du bist. Mich stort keine Orangenhaut, mich stort kein fauler Zahn, Mottenfraß im Pulli find ich schick. Wenn wir auf die Piste gehn, das wird billig, total billig, uns schaut eh keiner nach, kein alter Hund Wenn wir fortgehn sind die Strumpfe Locher und Laufmaschen, die Bluse ist verschleddert und verschmiert. In den schlimmsten Lumpen auf das feinste Fest, kein Problem, mit mir da kannst du weggehn wie du bist. Immer bißchen speckig, vom Geruch her streng, du kannst bucklig sein, das seh ich nicht so eng. Die Leggings ganz zerrissen und der Rock verrutscht, War da eine Rangelei mit jemand in der Stadt? Kann es sein, daß dich ein andrer zu wild geburstelt hat? Du suchst nach deinem Slip und dein Cajal ist verwischt, alles cool, Frau Sundenpfuhl, ich nehm dich wie du bischt. Dein Mann erzahlt dir standig, was er an dir vermißt, ich seh das nicht so, mit mir kannst diu weggehn wie du bist. |
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Vor kurzem treff ich eine Freundin, die hab ich lang nicht mehr gesehn,
ich sag, wie gehts denn so, sie sagt: interessiert dich das, ich sag, keine Ahnung, laß halt einfach mal hohrn. Sie haben eine Putzfrau und einen Gartner, jede Art Komfort. Springbrunnen im Garten und ein videouberwachtes Tor, Vogel und zwei Hunde und ein Sofa fur die Katz, das Haus hat 17 Zimmer und immer noch zuwenig Platz. Der Mann, er ist Experte, egal um was es geht, fur Autos, Geld und Hauser, aber bloß fur Liebe net. Sie haben die große Eismaschine, Kunst, Geschaft, Moral, der Papagei spricht einwandfrei, es gibt geschultes Personal. Schuhe aus Italien, Rotwein aus Bordeaux, Marmor, Perser und Parkett von weiß der Teufel wo. Es gibt alles, was es fur Geld gibt und das in bester Qualitat, den letzten Schrei aus der Mongolei, aber Liebe, des gibt's net. Es gibt Pfarrer und Verstandnis, jede Art von Trost, Hundepsychologen, egal, was es auch kost', Es gibt Arzte und Tabletten, Laser und Gips, kunstliche Gelenke, professionelle Trips. Sie haben die schlauesten Therapeuten und fur Probleme einen Scheck, es gibt Pflaster fur fast alles, aber Liebe, des gibt's net. Sie haben Bildung und Benehmen, es herrscht der ganz gepflegte Ton, es gibt Karten fur's Theater, fur jede Sensation. Whirlpool und Sauna, und den richtigen Friseur, Kaschmir, Pelze, Seide von weiß Gott woher. Es gibt Luxus, es gibt Service, sie wird verwohnt, wo es nur geht, Handwerker fur alles, aber Liebe des gibt es net. |
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from Ringsgwandl - Das Letzte (2001)
Dududududutschutschu-yeah, hello, i mog di gern,
dududududutschutschu-yeah, mogst net mei Weibe wem? Im Fruhling, wenn da Schnee weggeht, und wenn de Blumen bliahn, dann sog i: dududududutschutschu-yeah! muaßt mei Weibe wem. Wenn du mit dein Minirock durchs Dorf fahrst auf dein Rad, do mecht i den moi seng, der do net gern aufsitzn tat. Deine Hoor fliagn ganz leicht* im warma Wind, wer muaß do net hischaun? und denkt: a Raditour mit dera, uhuu, des tat ma taugn. Hey, Radlmare, i denk oft an di, doch bittschon, Radlmare, denk doch du aa moi an mi. Wenn des nachtse Volksfest kimmt, nimm i di bei der Hand, dann fahr'ma Karussell und Autoscooter den ganzn Obnd. Wenn um zweife dann des Liacht ausgeht, dann fahr'ma hoam zu zwoat, der Mond scheint oba, mia san valiabt, aba koana sogt a Wort. Des werd schee, darauf gfrei i mi scho ewig lang, weil dann sitz i aufm Sattl drobn, und du sitzt auf da Stang. Hey, Radlmare, i denk oft an di, doch bittschon, Radlmare, denk doch du aa moi an mi. *Shamtu-chic! |
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from Ringsgwandl - Das Letzte (2001)
Der Chor, der singt so schon, so daß ich weinen muß.
Wo sind meine Augenwischer? Zweihunderttausend blutenreine Kinderstimmen, da dirigiert der Gotthilf Fischer. Da steht wer auf meiner Zeh, stechend ist der Schmerz, heit iss' ma wurscht, heit loß i'n steh, mir iss' so warm um's Herz. Ja weil i, i hob an Papst gsehng. So bose Zungen sogn, der Papst Woityla, der liest ganz heimlich Henry Miller. Und unser Nachbar, der wo ein Ketzer ist, der Protestant jankowski, der grinst so schmierig und erzahlt, der Papst, der liest Bukowski. Aba i glaab des net, i hob an Papst gsehn. Da oane fliagt im Urlaub obe nach Teneriffa, a andr bloß nach Boansch Zell. Ein dritta gibt sei Gejd furs Haschisch aus, des is a Kiffa, aba iatz har zua, wos i eich erzahl, i war in Altotting daußd, und hot's aa schlimm geregnet, ich fuhl mich trocken, ich bin warm, mich hat der Papst gesegnet. Ja ja mi, hat der Papst selbst gesegnet. Jetzt steh i scho seit acht Stunden do und ube Geduld, dreihundert Meter weg vom Altar. Der Papst, der hoit sei Predigt, und er hot ja aa recht, es is ja wirklich oft a bissl schlecht mi'n Geschlecht.f Und wia i grod so hischau, ich kleiner Sundermanri, da schaut der Papst grad zu mir her, ja der Papst, der schaut mich an. Ja ja mi, ja ja mi, ja mi hot da Papst gsehng. ja ja mi, ja ja mi, ja mi hot da Papst gsehng. Pope seen, alright. |
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from Ringsgwandl - Das Letzte (2001)
Er war ein Porschefahrer und ein Waghals
und fuhr wie die gesengte Sau, doch unheilschwanger dunkel war der laue Sommerabend, der es sah, wie er mit seinem Porsche Targa, den er schatzte, an einem Lindenbaum zerfetzte. Und in das kleine Pfutzchen Blut, das vor dem Auto sich schnell bilden tut, da tunkt der Tod mit seiner Knochenhand, und er schreibt: Jedermann, deine Tage sind gezahlt, jedermann, du hast viel zu lang gelebt! Er war ein Drachenflieger von der verwegenen Art, einer, der die Angst nicht erfunden hat. Der flog nicht gern bei ruhiger Luft, viel lieber bei Wind, doch eines Tages war der Wind ihm bose gesinnt. Da ging der Flug ganz jah zu Ende, auf einem Felsen schlug er flach zu Brei, und noch beim letzten Atemzug hort er Stimmen wie von weit: Jedermann, deine Tage sind gezahlt, Jedermann, du hast viel zu lang gelebt! Er war ein Tiefseetaucher und er glaubte nicht an Gefahr, am liebsten war er dort, wo's am gefahrlichsten war, einmal im Roten Meer, wo es von Haien nur wimmelt, da hat fur ihn ganz leis die letzte Stunde gebimmelt. Auf der Suche nach antiken Sachen geriet er einem Hai in den Rachen, und tief im Haifischmagen hort er eine Stimme sagen: Jedermann, deine Tage sind gezahlt, jedermann, du hast viel zu lang gelebt! Da glaubte einer, daß er wirklich todsicher klettert, doch hat er sich beim letzten Sturz im Seile verheddert. Man muß schon sagen, daß er wirklich unglucklich hing, weil eine Schlinge Seil um seinen Hals herumging. Da hort er plotzlich Glocken lauten und fragt sich noch, was kann das bedeuten, als ihm die Sinne schwinden, hort er Engelschore singen: Jedermann, deine Tage sind gezahlt, Jedermann, du hast viel zu lang gelebt! |
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from Ringsgwandl - Das Letzte (2001)
In einem Alstadtwaschsalong
hello, da traf ich sie, ihr Kuchenschurz, er war gefahrlich kurz, ja die Dame zeigte Knie, Hollaridijodlodlodlddidi, hollarodijijaihidiruabidiabiduuu, sie holte eine Zigarette raus, na klar, ich gab ihr Feuer, diese grunen Augen, diese Dauerwelle, es war ungeheuer. Es war Liebesgluck auf den ersten Blick, diese Frau war ein Vulkan, sie war wunderbar, sie war ein Superstar, da mußte einfach ran. Beim Waschetrockner geschah es dann, daß ich sie ganz zart beruhrte, da guckte sie mich gierig an, weil sie meine Power spurte. Slips und Socken waren lang genug in der Trommel rumgeflogen, da raunte sie mir zu: ich heiße Marion, und dann sind wir losgezogen. Sie war der Altstadtsuperstar, ihr Feuer war speziell, alle wollten an sie ran, doch es lief nur ideell. Grazie in den Huften, ihr Charme war edelherb, ihr Gang so hip, ihr Lachen so heiß, diese Frau, sie war superb! Stunden spater kamen wir uns naher in der guten Stube auf der Couch. und nach jedem Jagermeister wurde sie ein bißchen dreister, bis ich sagte, hey stop, too much! Ich sagte, du, wenn dein Mann das sieht, der gibt doll was an den Keks, sie sagte, keine Sorgen, denn der kommt erst morgen, der ist geschaftlich unterwegs. Es war Liebesgluck auf den ersten Blick, diese Frau war ein Vulkan, das war Marion von dem Waschsalong, an ihr war alles dran, oh yeah. |
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from Ringsgwandl - Das Letzte (2001)
Hiot! i wer' bestrahlt von einem Radarstrahle,
des is a Tempofalle, do brich i zsamm. Grauer BMW, du mißt mei Gschwindigkeit, i hoff, du machst des gscheit, alrightyright. Kriag i a Billettl, kriag i a Tickettl, wer' i do in Flensburg eitrogn? Kriag i a Billettl, kriag i an Strafzettl, wer' i do in Flensburg eitrogn? tat i gern frogn, trau mi net frogn, au. Wisoy Otto, sog wos host denn du dir denkt, host gmoant, der Herrgott lenkt, do host di brennt. Zimmermann, gej, du host doch koan Meineid gschworn, du warst bloß leicht vaworrn, ja dann guits net. Kriagt's es a Billettl, kriagt's es a Tickettl, werd's es in Flensburg eitrogn. Kriagt's es a Billettl, kriagt's es an Strafzettl, werd's es in Flensburg eitrogn, tat i gern frogn, derf ma net frogn, wuh. Wer bestrahlt mich hier mit einem Gammastrahl, host du denn ein' Storfall, kloans AKW. Doch glei is ois vorbei, scho wieda werd entwarnt, des Land is guat beinand, ja so muaß' sei. Gibt des a Tickettl, gibt des a Billettl, werd do wer in Flensburg eintrogn? Wer kriagt den Strafzettl, wer knagt des Billettl, werd do wer in Flensburg eitrogn? Tat i gern frogn, derf ma net frogn, awuh. |
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from Ringsgwandl - Das Letzte (2001)
Lucy Baby und Valentine
fummeln bißchen rum im Autokino, in Papas Mercedes-Benz-ah, tun sie es bei Buddy Spencer. Nebenan spielt Kurt mit Lola, im Taunus bei einem Whisky Cola, und wie sie lacheln, so hintergrundig, Mann, was ist die Welt nur sundig. Damen, Sekt und Rock'n'Roll, heiße Ofen und Alkohol, hey, was braucht der Mensch noch mehr? Damen, Sekt und Rock'n'Roll, saure Drops und Schokoroll, oh, was braucht das Gluck noch mehr? Zwischendurch gesalzne Nusse, zum Knabbern, ein paar Zungenkusse. Schon kurz nach der Wochenschau nimmt mans nicht mehr so genau, ein paar Typen drehn schon munter ihre Liegesitze runter. Oh, was bringt das fur nen Spaß, ich lach mich tot, Mann, ich mach mich naß! Auf der Leinwand totale Action und im Mercedes Satisfaction. Damen, Sekt und Rock'n'Roll, heiße Ofen und Alkohol, uuh, was braucht die Jugend mehr? Damen, Sekt und Rock'n'Roll, saure Drops und Schokoroll, oh, was braucht das Gluck noch mehr? Glitzerwelt und Blechgeschwader, Ralleystreifen und Turbolader. Hier der Typ ist echt n'Heuler, doch affenscharf, sein neuer Spoiler. Aufgebohrte Zylinderkopfe und abgesagte Auspufftopfe. Schluß, vorbei, das wars nun Puppe, Motor an und ab, die Truppe, alright. Das ist Klasse, das macht Spaß! |
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from Ringsgwandl - Das Letzte (2001) | |||||
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from Ringsgwandl - Das Letzte (2001)
Gut Nacht, die Damen,
die Damen, gut Nacht. Man hat getanzt und getraumt und ein bißchen gelacht. Gut Nacht, die Damen, es war wunderschon, nur der Mond sagt uns leis, es ist Zeit zu gehn. Bitte sei'n Sie nicht traurig, wir sehen uns wieder, morgen ist ein schoner Tag, und Zeit fur ein Schwatzchen bei Keks und einem Tasschen Kaffe auf dem Kanapee. Gut Nacht, die Damen, ein letztes Nippen am Wein, suße Wehmut im Herzen, doch der Abschied muß sein. Es wartet draußen vor der Tur im Rolls Royce ein Kavalier, der nimmt die feinen Damen gerne mit. Ob Kaninchen oder Nerz, er hat stets ein weiches Herz, und ladt Sie auf ein Glaschen zu sich ein. So ein Abend wie heute, lauter nette Leute, daß es sowas uberhaupt noch gibt! Ein paar Mal Tschau, Tschus und Bussi, zu Susi, John und Lucy, und ab dann mit dem Mann, den man so liebt. Gut Nacht, die Damen, die Damen gut Nacht, man hat getanzt und getraumt, und ein bißchen gelacht. Gut Nacht, die Damen, es war wunderschon, doch der Mond sagt uns leis, es ist Zeit zu gehn. |
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from Ringsgwandl - Trula Trula (2001)
Ich, mein Freund, der Huber Max, und sein Hund, der Wolf,
wir fahrn grad in am Oltankschiff am Persischen Golf. Da kommen die Revolutionswachter in am Boot und glaubn, sie miassn, mit dene Scheißmaschinengwer auf uns da grad herschiassn. Max ! Ich brauch ein Pfund Dynamit fur den Schiit, bevor wir in die Grube fahrn, nehmen wir den mit. Ich kann den Kerl nicht leidn, der hat was Frechs, heit san lauta Wuide unterwegs, Chor: Wuide unterweg, Wuide unterwegs. Fohn in Munchen, Fohn am See, Fohn im Oberland, der eine lauft blind uber die Straß, und die Autos fahrn wie krank. Die Oma fahrt mit dem Radl zsamm ein migranekranker Schuler, die Oma schreit: Hah, sperrt's den ein, der Bub ist trulla-trulla! Die Marktfrau sagt: Da gib ich ihnen recht, der Bub ist viel z'warm bad't, so gschwemmt, wie der ausschaut, glaub ich, daß der fast zwei Zentner hat. Den hat seine Mutter doch seit der Empfangnis scho verzogen, die hat den fettn Knodel zwei Jahr lang fast austragn, so dick wie der ausschaut, frißt der bloß Keks, heit san lauta Wuide unterwegs, Chor: Wuide unterweg, Wuide unterwegs. Der Kohl, der war in Afrika, oh mei, war das lustig, ha, in der Hitze muß der Dicke hecheln und trotzdem alleweil lacheln, lacheln, zum Schreckenberger sagt er: Schrecki, klar, ich bin im Bilde, da kannst du sagen, was du willst, fur mich sind das nur Wilde. Eliteneger in Reih und Glied, und er watschelt grad Parade, Bauch voraus, Orsch hintnach, schau, wie er schleicht pomade, da sagt ein Neger zum andern: Findst nicht auch, der hat was Schrags? heit san lauta Wuide unterwegs Chor: Wuide unterweg, Wuide unterwegs. Heit san lauta Wuide unterwegs. |
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from Ringsgwandl - Trula Trula (2001) | |||||
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from Ringsgwandl - Trula Trula (2001) | |||||
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from Ringsgwandl - Trula Trula (2001)
Gehn wir heut in eine Kneipe,
oder in ein Szene-Cafe', so mit Spiegel und Metall, und Neon, ganz grell, nuchtern und Art Deco, so wie unser Naturell. Ne Kleinigkeit zu essen, vorneweg ein Aperitiv, wir talken so buschen rum im Konjunktiv. Zum Beispiel konnten wir mal ins Schumann's reingehn, gucken und am Weißwein nippen im Stehn, Filmschauspieler, Maler, Fotografen und so, ziehn an uns vorbei und hauchen: Bussi, Hallo! An der Bar im Schein von Neonlichtern, ernste junge Herrn mit bedeutenden Gesichtern, ein bißchen Valentino und ein bißchen Sting, dem Ernst der Miene nach zu schließen drehn sie grad ein großes Ding. Du stockelst so neben mir her, und ich in ruhig festem Tritt, fuhlst du es durch den Trenchcoat, ich bin fit, fit, fit! Die Tur geht auf, es kommt mit stahlhartem Blick in Bomberjacke ein Ingenieur mit dem Jetpilotentick. Die Dame im knappen Silberkostum mit dem aufgestickten Falter, Galeristin voller Ehrgeiz, im angereiften Alter. Ihr Mann, erfolgreicher Anwalt, kummert sich nicht mehr so richtig um sie, sie betreut nun einen Kunstler, blutjung, doch ein Genie. Da druben in der Ecke, im Zigarrendunst, sitzen stets besoffene Maler und erzahlen von Kunst. Gehn wir heut in eine Kneipe, oder in ein duftes Szene-Cafe', hier der smarte Broker, dort ein stiller Jurist, hier ein Mannequin und dort ein Modejournalist. So ein Abend wie heute, so Leute wie ich und du, das ist selten, sowas laßt nur ein gutiger Zufall zu. Nun sag mal, du, in dem kuhlen Kleid und den Ohrenbammelklipsen, bist du Fotomodell, oder Stewardeß, oder nur eine von den Tippsen? Egal, die Uhr ruckt vor, und die Gesichtsrote zeigt, und die Glasigkeit der Blicke, daß der Blutspiegel steigt. Es gehen Spruche uber den Tisch, fur die man sich sonst geniert, doch der Weißwein schmeckt so gut, er hat die Optik irritiert. Die letzte Camel geraucht, die letzte Flasche entkorkt, dufte, laß uns losziehn, jeder ist versorgt. Gehn wir heut in eine Kneipe, oder in ein duftes Szene-Cafe', hier ein smarter Broker, dort einn stiller Jurist, und hier ein ganz gesuchter Investmentspezialist. Irgendwann kreist nur noch die Frage, wie stell ich es an, daß ich mich fur heute Nacht irgendwo ranklemmen kann? Dufte, dufte, dufte, ois wieder ganz recht, dufte, sogt der Wirt, saufts eich zua, mir is's recht, doch bevor des Kotzen losgeht und mir wer in Gang einascheißt, gib i mein Neger draußd a Zeichn, damit er's alle außeschmeißt. Gehn wir heut in eine Kneipe, oder in ein duftes Szene-Cafe'? |
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Heit spuit da Placido Domingo in der Olympiahalle,
so ein menschlich feiner Zug, der spuit heit fur uns alle. i bin a wengerl damisch und vadruckt, i bin a wengerl komisch, wer konn mir helfa? I schau in Spiegel nei, ich bin verharmt, hollaho, ich hab das Lachen ganz verlernt, i brauch wos, wos mi aufbaut, i muaß nei in das Gewuhl, sakra, sovui zunftig, des Gemeinschaftsgefuhl! Heit spuit da Bruce Springsteen, der gibt uns die Ehr, der ladet seine Freunde ein zu einem Top Open Air, er hat geheiratet, und zwar ein teures Fotomodell, so eine Dame kostet Geld, die wohnt im First-Class-Hotel, da braucht der Bruce massig Kohle, das seh ich ein, und zahl ihm an der Abendkasse gerne fuchzig Markl ein. Der Springsteen ist ein Muister an Hoflichkeit, weil er zwischendurch immer fragt: "Do you feel alright?" Irgendwie ist der Typ insgesamt ja nicht verkehrt, doch nach dem dritten Song, do hot se alles gleich oghart, net so tragisch, sogt mei Schwester, das kann schon mal passiern, daß'd nach so einem Popkonzert ein bißl trulla bist im Hirn. Aber heit, do gibts wos Gscheits, do gehts zum Michael Jackson, der kloane mit de nossn Hoor, von dem de Leit so weg san, ja mei, wos bin i high, der kann ja so schon singen, und dann tut er gleichzeitig dabei noch so anmutig springen, ja der Michael, der ist eitel, doch der Michael, der ist nett, wiara oiwei rumgsprunga is und gsogt hot: "I'm bad, I'm bad, I'm bad." Nach dem Konzert war ich ganz verwirrt und i har mei Schwester sogn, schau her, Papa, der is gaga, der hot den Laser net vatrogn! Das einzige, was ich weiß jetzt, was es sicher total bringt, ist wenn ein echter Startenor super klassisch singt, achtzig Mark, sagt die Frau im Vorverkauf, wos, billiger gehts net ? Naa, sogt sie, der Mann is's wert, der singt Qualitat! Heit spuit da Placido Domingo in der Olympiahalle, des is ein menschlich feiner Zug, der spuit heit fur uns alle, ja Leit, ja so a Freid, ist das nicht wirklich schon, denn bis vor kurzem durfte sowas nur der Hochadel sehn. Und die Frau Kurz, die unter uns wohnt, mit ihrem Buben, dem Ingo, die war begeistert, und zwar restlos von dem Herrn Domingo. Heit spuit da Placido Domingo in da Olympiahalle..... |
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Ja, heit is wos los, do druben sitzt de Schulze Lola,
de geh i heit frontal o, de lod i ei zum Whisky Cola. Mogst Du meinen Korper, glaabst Du, i bin sexy, kimm, und gib mir doch Bescheid! Heaven on the seventh floor, and I've never been so high bevore.* Ja, nobel is so a Diskothek, do druben sitzt a Dame, wia's aa so schee hergricht is, ois wia in der Reklame. Und wia's aa so schee lachln tuat, so schee ois wia a Grafin, do check i glei amoi hi zu ihr und sog, hey, sog amoi, Chefin, Mogst Du meinen Korper, glaabst du, i bin sexy, kimm, und gib mir doch Bescheid! Dicker Popo, runder Buckel, was bist du fur'n schlimmer Schnuckel, soll ich heute mit dir gehn? Hoppla, da kann was geschehn! Doch hoit kurz inne, bevor wir uns weiteramusieren, gib mir zwanzg Pfenning, i muaß mei Mammi antelefonieren, i sog: Mogst Du meinen Korper, glaabst du, i bin sexy, kimm, und gib mir doch Bescheid! So much heaven we got, just the hour bevore, high as a mountain, but harder to climb.* Hello, Hellei, servas Sepp, wos host du do heit im Schlepp, huh, vergiß es! Ja, sog, wos machst denn du so, bist du bei einer Firma, naa, sog, du bist beim Siemens, dann kennst du doch die Irma! If you like my body, and you think I'm sexy, come on, sugar, let me know!* Mogst du meinen Korper, glaabst du, i bin sexy, kimm und gib mir doch Bescheid! * Zitate aus dem Himmel der Popmusik. |
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Mein Mann, der ist im Herz nicht gesund,
mein Sohn tut Nagel kaun, ich selber hab ein Magengschwur, doch es bleibt dabei: Mir baun. Die Parzelle habn wir gunstig kriegt, so billig, du glaubst es kaum. In dreißig Jahr sind wir schuldenfrei, des is doch geil: Mir baun. Doch bis das Hauschen fertig ist, da darf man sich nichts leisten, den Rohbau stelln wir selber hin, denn da spart man am meisten. Mein Mann, der war vom Baun nervos, so nervos, da hat er graucht. Ein Herzinfarkt und s' Baun dazu, da hat's ihn z'amma gstaucht. Es ist schlimm, doch wie er gstorbn is, da hab ich nur gekichert, das Hauschen, das ist schuldenfrei, ich hab den Mann versichert. Die Jugend red't andauernd vom Vergnugen und der Freid, was brauch ich ein Vergnugen, i hob doch gar koa Zeit. Du hast im Traum erzahlt mein Spatz, was dir zum Gluck noch fehlt: Ein kleines Reihenhaus... da flippscht du aus! Ich hab di' gfroagt was gibt dir den die allerscharfsten Kicks? Da hast du gsagt ein Audi 80 und ein Starmix. |
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Ja, ho, i wui koa Aids net kriagn,
trotzdem mecht i oan neischiabn, vergiß es, tuttifrutti, mit mach ma's mit da Mutti. Jeder will ein Rohr verlegen, keiner will sich da anstecken, oh, mir bleibn dahamma, mir mach ma's mit da Mamma. Ein Manager fahrt mit der U-Bahn, dieweil sein Karrn nicht geht. Da sieht ein tantschig Maderl er, nach dem der Sinn ihm steht. Gern tat er bißchen an ihr juckeln, doch: infektios konnt's sein, denn, ob streng sie ist, oder laßt sie jeden ran, man sieht's ihr nicht von außen an. Schulmadchen auf der Straße, Knackipopo, erste Klasse, die Lust sagt: Ja, das isses, das Hirn sagt: Nee, vergiß es! Der Herbert - ja der is net feich, der hat kaa Angst vor dera Seuch, ob Vater oder Mutter, mit alle rumtun tut er. I got it from the toilet seat, it jumped right up and grabbed my meat. Ich bekam es vom Toilettensitzel, es sprang herauf und zwickt in mein Spitzel, doch ich kann gar nichts dafur. |
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Ja, im Irak, do lebt ein großer Sozialist,
der wo mit Kampfgas spritzt, und der auf Kinder schiaßt. De Perser schicken de Buam zum Sterbn mit siebzehn scho, grad fur den Wahnsinn von einem kranken oidn Mo. De Leit san so arm dort, de ham bloß eahna Lebn, do sogn de Drecksau, hey, dann miaßt's hoit des hergebn. Wahrend da druben da oa den andern massakriert, bewahrt der Westen seinen Wohlstand und kassiert. Vom Oberstleutnant bis zu dem Minister nauf, da halt ein jeder gern einmal sein Handerl auf. I woaß net, wo 's eahm zoin, vielleicht a Luxusschnoin, vielleicht drunt im Tessin ein Haus mit Schwimmbassin. Des is doch klar, denn der Mensch war oiwei scharf aufs Geld, die großen Arschlocher san mir, weil mir ham 's gwahlt. Die Herrn habn Geld und Macht zsammkratzt das ganze Lebn, und zu de Jungen tan's von Ideale redn, de san so zynisch, de grinsen nur, wenn wer krepiert, doch dauert's furchtbar lang, bis d' Menschheit des kapiert. Ob du ein Soldner bist, der nur fur Geld rumschiaßt, ob du den Sinn verstehst, oder bloß mitmarschierst, bist du Guerillakampfer mit an Freiheitstraum, ja, wenn de Bombn tuscht, ja, dann is alles wurscht. Es war scho oiwei so, sterbn tuat der kloane Mo, de Großn, de in Kriag eahm schicken, bleibn dahoam. |
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Wia de Johr vorbeigehn, fast ohne Spur,
man siehgt uns garnix o, a paar Kratzer nur. Mir san beschaftigt oille, mir ham no so vui vor, mir gebn dem Tod koa Chance, er trifft uns nia alloa. A kloana Kriag amoi, an am ganz entferntn Eck, es kemman Freind dazua, und andre sterbn uns weg. Irgendwo auf dera Welt, gibts oiwei wos, wo's schiaßn, aber s' Fernsehn bringt's dann scho, wenn's wos is zum wissen miaßn. Irgendwo blost grod a Wirbelsturm a poor Huttn ausanand, irgendwo stinkt's dem Planeten, und er bebt vor Grant. Aber mir, mir is des alles Wurscht, i kaaf ma a Hoibe fur mein Durscht, weil, andern tuat se sowieso nix, Prost, mei Freind, wos soi's? Irgendwo geht grod a Liacht aus, irgendwo werd jemand munter, irgendwo steigt jemand rauf, irgendwo springt jemand runter. Irgendwo a Katastrophe, irgendwer werd gschundn, entweder es passiert wos, oder es werd wos erfundn. Aber mir, mir is des alles Wurscht, ich kauf mir eine Halbe fur meinen Durscht, weil, andern tuat se sowieso nix, Prost, mein Freund, was solls? |
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from Ringsgwandl - Vogelwild (2001)
Ich hab jetzt eine Botschaft,
mit der wo ich mich wende, an Trinker ohne Disziplin, an Saufer, ganz elende. Ich wundre mich, was d'Leut in sich reinsaufen, Bier und Cola, Russen und Schwipp Schwapp, Bloody Mary, kalt, ich krieg einen Affen, Jagertee, da hebt gleich einer ab. Am Schluß redn's wirr, weil keiner mehr was checkt, das passiert uns nicht, wir bleibn beim Sekt. Ich wundre mich, was d'Leut in sich reinschutten, Irish Coffee, Schnaps Tequila, Wein, Geißenmaß, ja was sind das fur Sitten, Cocktailmischen, ho, was reißt da ein? Der eine schwort auf Bier und der auf Sekt, etscheidend ist, er weiß, was er vertragt. Fur Damen gibt's Getranke, so riskante, Erdbeerwein und Wermut und Spumante. Doch des Menschen Stern am schnellsten sinkt, wenn er unbedacht alles durcheinander trinkt. Reiswein, Eiswein und ein Kessler Hochgewachs, ja, da tun wir nicht lang hin und her, Williamsbirne, Schlibowitz und alles ex, stop, Herr Ober, noch ein Kirschlikor! Am Schluß redn's wirr, weil keiner mehr was checkt, das passiert uns nicht, mir bleibn beim Sekt. Hinten aus dem Bierzelt tont ein Aufschrei: Da stimmt was nicht, mein Bier ist alkoholfrei! Die Kellnerin sagt: Vater, nu hor auf zu schrei'n, da kippen wir zum Ausgleich ein paar Schnapserl rein. Der eine trinkt das Bier, weil's ein Genuß ist, der zweite trinkt sein Bier, weil drin ein Schuß ist. Der dritte tut ein Ei rein fur die Kraft, der vierte trinkt sein Bier mit Himbeersaft. Am Schluß redn's wirr, weil keiner mehr was checkt, das passiert uns nicht, mir bleibn beim Sekt. |
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Aus dem Suden, aus dem Osten
kommt der Hunger schon ins Land, ganz egal, wie du es nennst, Fluchtling oder Asylant. Keine Wohnung, wenig Fressen, und der Hunger, der macht sauer, und das sauer sein macht zornig, und der Zorn, der macht Power. Und die Power macht den Willen, und der ruttelt die Idyllen, daß dem Typ, dem das gehort, der Schrecken in die Glieder fahrt. Und da isses dann vorbei mit der schonen Dumpelei, denn, was kommt is allen klar: Herauf zieht die Gefahr. Eine Horde von Rappern will Grunewald zerdeppern, und bevor sie richtig schaun, habn die alles klein gehaun, deinen feinen Nobelbunker, klaun der Frau die dicken Klunker, Afrikaner, Asiaten, fressen deinen fetten Braten. Apokapakapakapalypse Berlin. Apokapakapakapalypse Berlin. Und ein chancenloser Freak haut dir eine ins Genick, und bevor du fragst: Warum? gibt es einen grellen Blitz, denn der Typ macht keinen Witz, und dann macht es leise: Wumm. Denn die Jugend liegt im Trend, und die Jugend, sie ist fit, denn die Jugend hort schon lange brav Rapmusik. Jeder Popper, jeder Gecko, tanzt nach Musik aus dem Ghetto, doch davon wird man nicht schlauer: Aus dem Elend kommt die Power. Heute alle aufgekratzt, morgen alle schon verratzt. Wenn die 3. Welt aufwacht, tschuss, gute Nacht. Heute alle aufgekratzt, morgen alle schon verratzt. Wenn die 3. Welt aufwacht, habe die Ehre, gute Nacht. Apokapakapakapalypse Berlin. Apokapakapakapalypse Berlin. |
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Ehe noch der Morgen graut,
sich schon Au' auf Auto staut. Ich fahr zur Stadt in einer Schlang, jeden Tag im ersten Gang. Glaubst du, sag ich zu dem Wolfi, ich komm gleich im Rundfunk, "niemals", sagt er, und da mach ich eine volle Bremsung. Klirr und krack, Minuten spater tont es locker ubern Ather: Achtung heut auf der A 3, Automassenkeilerei. Warum studierst du Rechtsanwalt, sag mir, ist das schlau? Spater kriegst du keine Stelle, denn da ist ein Stau. Leider manche junge Dame ist total unschuldig, wird vom bosen Mann verfolgt, zah und ganz geduldig. Ja was will denn der von ihr? Harmlos ist ihr G' schau, ja, was wird der von ihr wollen, dfer Typ, der hat den Stau. Im Rundfunk herrscht Ratlosigkeit, wo bleibt nur Herr Schnipkoweit? Steckenbleiben selber tat er, heut im Stau, der Steuerberater. Autobahn nach Reichenhall, Stau wegen Auffahrunfall. Wer nimmt das schon gern in Kauf, daß ihm hinten wer fahrt drauf? Bremsen ohne Grund ist Willkur, außer du brauchst eine neue Hecktur. In jedem Auto sitzt nur einer, sag, ist das nicht Stuß? Gottseidank fahrt nicht ein jeder einen Omnibus. Einen Vorteil hat der Stau, man rasiert sich, macht sich fesch, nie kann man so gut Zeitung lesen, wie in einem Crash. Uberall ist wer vor dir, die Sitten, sie sind rau, drin sitzt wer, dem's besser geht, davor, da ist ein Stau. |
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Hey, dreh ich den Radio auf, nonstop
Synthipop, Babbelbubi, braver Bubi, ich dreh den Schmarrn gleich ab. Rakatakadudldudl, so ein Rotz, extrem, Babbelbubi, braver Bubi, da gibts ein Problem. Der Kerl spricht zu Millionen und ist dummer als mein Hund, doch der Mensch besteht darauf, es gibt ein Recht auf Schund. Je linker und korrupter, desto gehts dir besser, horst du nicht den Winselton, das sind die Schleimfresser. Nie zeigen sie die Zahne, hochstens zwei wie bei den Ratzen, Alter, wieviel Uhr ist es: Es ist das Zeitalter der Toagbatzen. Die primitiven Stamme haben fur Rituale Masken, bei uns gibt es im Fernseher die grausigen Grimassen. Unter einem Lack aus Vernunftigkeit und Stil, macht der Konner elegant und effektiv den Deal. Die Stimme so mild, das Gesicht so entspannt, sie lugen, wenn sie schwatzen, sie ziehen dir die Haut ab, und du merkst es nicht, es ist das Zeitalter der Teigbatzen. In Wirtschaft und Politik, von Medien ganz zu schweig, der Amoben Siegeszug, es regiert der Teig. Kriminell wie eh und jeh, nur besser heut getarnt, beschwer dich nicht, wenn du gefilmt wirst, ich hab dich gewarnt. Schau, wie sie schaun vom Buro raus, Geldgier in den Fratzen, Parfum im Gesicht und Gestank im Maul; Es ist das Zeitalter der Teigbatzen. Nie zeigt er seine Zahne, hochstens zwei wie bei den Ratzen, Alter, wir sind schon mittendrin: Es ist das Zeitalter der Teigbatzen. |
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So wia du balanzierst des Biertablett,
des is a Show fur sich, des is Ballett, du bist des Gluck der Mannerphantasien, schone junge Bedienung. Du host die Schonheit, und du bist gscheit, du hast die Chance jetzt zu deiner Zeit, wos machst du damit, vertrodln nur, schone, junge Bedienung. Doch du verschenkst dei Zeit an jedn Stenz, jede Witzfigur von Existenz, du glaabst, du spuist do außer Konkurrenz, sog moi, traamst du, Bedienung? Wie du geschwebt bist durch die Kneipentisch, das war Ballett, das war verfuhrerisch. Die Tucke liegt in jeder dunklen Nacht, des hot scho andre Leit Probleme gmacht, und jede schiefgelaufene Liebesgschicht, loßt a Foitn in dei'm Gsicht. Host du net gmerkt, daß d'Leit net lustig san, daß's in da Wirtschaft nur so tan, besoffen, do habn sie den Heldenmut, sonst san sie Schisser, miad und tot. So 2, 3, 4 ettauschte Kurzromanzn, des hoit da Mensch scho aus, doch wenn's dann zehne oder zwolfe wern, rutscht ma leicht moi aus. Die Zigarettn und der Schnaps und s' Bier, die langen Nachte, sowas zehrt an dir, deine Haut ist welk und deine Kraft laßt nach, arme, alte Bedienung. Wos is passiert, wo is die Zeit nur bliebn, du warst das Gluck der Mannerphantasien. Das rote Gesicht, das aus der Ecke grinst, er sauft sich zua, damit du ihn bedienst. Hattst kinna Penner oder Popstar werdn, er war alles in dei'm Hirn Dei Gsicht ist krank und dei Mund spuckt Bluat, dem freier graust, der letzte nimmt sein' Huat, hattst du des denkt, daß 's Lebn so grob sei konn, arme oide Bedienung. Am Ende kimmt no wer, dem is oiss wurscht, ein Penner schleift di hintern nachstn Busch, er sogt, er liebt dich und er lallt dabei, arme oide Bedienung. Du host nia gjammert, host di nie beschwert, wenn ma wos gsogt hot, du host nie drauf ghart, egal, wos gsuffa werd, am Schluß werd zoiht, arme oide Bedienung. |
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Bin ich ein Genie, das die Leute durch Gaudi glucklich macht,
oder bin ich ein Kasperl, uber den der normale Mensch nur lacht. Bin ich des hoheren Wahnsinns irdischer Stellvertreter, oder komm ich mir verruckt vor und bin doch nur so wie jeder. Faxen mit verrenkten Haxen, flunkern, jodeln, springen, nur um dem letzten Hund ein Lacheln abzuringen. Bin ich ein Reklametrick, den man aufgeblasen hat, oder eine Hoffnung von großerem Format. Paßt denn uberhaupt wer Obacht, machts wem Spaß? Ist es Gewohnheit oder echt Applaus? Sagen Sie mir ehrlich, ohne Ironie, bin ich denn ein Kasperl oder ein Genie? Bin ich ein Bild des Jammers, das fur Geld einen Witz erzahlt, war es wirklich amusant, oder hab ich Sie gequalt. Bin ich nur ein Leo, der sich spritziger fuhlt, als er ist, eine Witzfigur, die zappelt, bevor man sie vergißt. Hort mir uberhaupt wer zu, gibt mir wer Bescheid? Begeisterung oder nur Barmherzigkeit? Sagen Sie mir ehrlich ohne Ironie, bin ich denn ein Kasperl, bin ich ein Genie? |