Disc 1 | ||||||
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1. |
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Ich, mein Freund, der Huber Max, und sein Hund, der Wolf,
wir fahrn grad in am Oltankschiff am Persischen Golf. Da kommen die Revolutionswachter in am Boot und glaubn, sie miassn, mit dene Scheißmaschinengwer auf uns da grad herschiassn. Max ! Ich brauch ein Pfund Dynamit fur den Schiit, bevor wir in die Grube fahrn, nehmen wir den mit. Ich kann den Kerl nicht leidn, der hat was Frechs, heit san lauta Wuide unterwegs, Chor: Wuide unterweg, Wuide unterwegs. Fohn in Munchen, Fohn am See, Fohn im Oberland, der eine lauft blind uber die Straß, und die Autos fahrn wie krank. Die Oma fahrt mit dem Radl zsamm ein migranekranker Schuler, die Oma schreit: Hah, sperrt's den ein, der Bub ist trulla-trulla! Die Marktfrau sagt: Da gib ich ihnen recht, der Bub ist viel z'warm bad't, so gschwemmt, wie der ausschaut, glaub ich, daß der fast zwei Zentner hat. Den hat seine Mutter doch seit der Empfangnis scho verzogen, die hat den fettn Knodel zwei Jahr lang fast austragn, so dick wie der ausschaut, frißt der bloß Keks, heit san lauta Wuide unterwegs, Chor: Wuide unterweg, Wuide unterwegs. Der Kohl, der war in Afrika, oh mei, war das lustig, ha, in der Hitze muß der Dicke hecheln und trotzdem alleweil lacheln, lacheln, zum Schreckenberger sagt er: Schrecki, klar, ich bin im Bilde, da kannst du sagen, was du willst, fur mich sind das nur Wilde. Eliteneger in Reih und Glied, und er watschelt grad Parade, Bauch voraus, Orsch hintnach, schau, wie er schleicht pomade, da sagt ein Neger zum andern: Findst nicht auch, der hat was Schrags? heit san lauta Wuide unterwegs Chor: Wuide unterweg, Wuide unterwegs. Heit san lauta Wuide unterwegs. |
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2. |
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4. |
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Gehn wir heut in eine Kneipe,
oder in ein Szene-Cafe', so mit Spiegel und Metall, und Neon, ganz grell, nuchtern und Art Deco, so wie unser Naturell. Ne Kleinigkeit zu essen, vorneweg ein Aperitiv, wir talken so buschen rum im Konjunktiv. Zum Beispiel konnten wir mal ins Schumann's reingehn, gucken und am Weißwein nippen im Stehn, Filmschauspieler, Maler, Fotografen und so, ziehn an uns vorbei und hauchen: Bussi, Hallo! An der Bar im Schein von Neonlichtern, ernste junge Herrn mit bedeutenden Gesichtern, ein bißchen Valentino und ein bißchen Sting, dem Ernst der Miene nach zu schließen drehn sie grad ein großes Ding. Du stockelst so neben mir her, und ich in ruhig festem Tritt, fuhlst du es durch den Trenchcoat, ich bin fit, fit, fit! Die Tur geht auf, es kommt mit stahlhartem Blick in Bomberjacke ein Ingenieur mit dem Jetpilotentick. Die Dame im knappen Silberkostum mit dem aufgestickten Falter, Galeristin voller Ehrgeiz, im angereiften Alter. Ihr Mann, erfolgreicher Anwalt, kummert sich nicht mehr so richtig um sie, sie betreut nun einen Kunstler, blutjung, doch ein Genie. Da druben in der Ecke, im Zigarrendunst, sitzen stets besoffene Maler und erzahlen von Kunst. Gehn wir heut in eine Kneipe, oder in ein duftes Szene-Cafe', hier der smarte Broker, dort ein stiller Jurist, hier ein Mannequin und dort ein Modejournalist. So ein Abend wie heute, so Leute wie ich und du, das ist selten, sowas laßt nur ein gutiger Zufall zu. Nun sag mal, du, in dem kuhlen Kleid und den Ohrenbammelklipsen, bist du Fotomodell, oder Stewardeß, oder nur eine von den Tippsen? Egal, die Uhr ruckt vor, und die Gesichtsrote zeigt, und die Glasigkeit der Blicke, daß der Blutspiegel steigt. Es gehen Spruche uber den Tisch, fur die man sich sonst geniert, doch der Weißwein schmeckt so gut, er hat die Optik irritiert. Die letzte Camel geraucht, die letzte Flasche entkorkt, dufte, laß uns losziehn, jeder ist versorgt. Gehn wir heut in eine Kneipe, oder in ein duftes Szene-Cafe', hier ein smarter Broker, dort einn stiller Jurist, und hier ein ganz gesuchter Investmentspezialist. Irgendwann kreist nur noch die Frage, wie stell ich es an, daß ich mich fur heute Nacht irgendwo ranklemmen kann? Dufte, dufte, dufte, ois wieder ganz recht, dufte, sogt der Wirt, saufts eich zua, mir is's recht, doch bevor des Kotzen losgeht und mir wer in Gang einascheißt, gib i mein Neger draußd a Zeichn, damit er's alle außeschmeißt. Gehn wir heut in eine Kneipe, oder in ein duftes Szene-Cafe'? |
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6. |
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Heit spuit da Placido Domingo in der Olympiahalle,
so ein menschlich feiner Zug, der spuit heit fur uns alle. i bin a wengerl damisch und vadruckt, i bin a wengerl komisch, wer konn mir helfa? I schau in Spiegel nei, ich bin verharmt, hollaho, ich hab das Lachen ganz verlernt, i brauch wos, wos mi aufbaut, i muaß nei in das Gewuhl, sakra, sovui zunftig, des Gemeinschaftsgefuhl! Heit spuit da Bruce Springsteen, der gibt uns die Ehr, der ladet seine Freunde ein zu einem Top Open Air, er hat geheiratet, und zwar ein teures Fotomodell, so eine Dame kostet Geld, die wohnt im First-Class-Hotel, da braucht der Bruce massig Kohle, das seh ich ein, und zahl ihm an der Abendkasse gerne fuchzig Markl ein. Der Springsteen ist ein Muister an Hoflichkeit, weil er zwischendurch immer fragt: "Do you feel alright?" Irgendwie ist der Typ insgesamt ja nicht verkehrt, doch nach dem dritten Song, do hot se alles gleich oghart, net so tragisch, sogt mei Schwester, das kann schon mal passiern, daß'd nach so einem Popkonzert ein bißl trulla bist im Hirn. Aber heit, do gibts wos Gscheits, do gehts zum Michael Jackson, der kloane mit de nossn Hoor, von dem de Leit so weg san, ja mei, wos bin i high, der kann ja so schon singen, und dann tut er gleichzeitig dabei noch so anmutig springen, ja der Michael, der ist eitel, doch der Michael, der ist nett, wiara oiwei rumgsprunga is und gsogt hot: "I'm bad, I'm bad, I'm bad." Nach dem Konzert war ich ganz verwirrt und i har mei Schwester sogn, schau her, Papa, der is gaga, der hot den Laser net vatrogn! Das einzige, was ich weiß jetzt, was es sicher total bringt, ist wenn ein echter Startenor super klassisch singt, achtzig Mark, sagt die Frau im Vorverkauf, wos, billiger gehts net ? Naa, sogt sie, der Mann is's wert, der singt Qualitat! Heit spuit da Placido Domingo in der Olympiahalle, des is ein menschlich feiner Zug, der spuit heit fur uns alle, ja Leit, ja so a Freid, ist das nicht wirklich schon, denn bis vor kurzem durfte sowas nur der Hochadel sehn. Und die Frau Kurz, die unter uns wohnt, mit ihrem Buben, dem Ingo, die war begeistert, und zwar restlos von dem Herrn Domingo. Heit spuit da Placido Domingo in da Olympiahalle..... |
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7. |
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Ja, heit is wos los, do druben sitzt de Schulze Lola,
de geh i heit frontal o, de lod i ei zum Whisky Cola. Mogst Du meinen Korper, glaabst Du, i bin sexy, kimm, und gib mir doch Bescheid! Heaven on the seventh floor, and I've never been so high bevore.* Ja, nobel is so a Diskothek, do druben sitzt a Dame, wia's aa so schee hergricht is, ois wia in der Reklame. Und wia's aa so schee lachln tuat, so schee ois wia a Grafin, do check i glei amoi hi zu ihr und sog, hey, sog amoi, Chefin, Mogst Du meinen Korper, glaabst du, i bin sexy, kimm, und gib mir doch Bescheid! Dicker Popo, runder Buckel, was bist du fur'n schlimmer Schnuckel, soll ich heute mit dir gehn? Hoppla, da kann was geschehn! Doch hoit kurz inne, bevor wir uns weiteramusieren, gib mir zwanzg Pfenning, i muaß mei Mammi antelefonieren, i sog: Mogst Du meinen Korper, glaabst du, i bin sexy, kimm, und gib mir doch Bescheid! So much heaven we got, just the hour bevore, high as a mountain, but harder to climb.* Hello, Hellei, servas Sepp, wos host du do heit im Schlepp, huh, vergiß es! Ja, sog, wos machst denn du so, bist du bei einer Firma, naa, sog, du bist beim Siemens, dann kennst du doch die Irma! If you like my body, and you think I'm sexy, come on, sugar, let me know!* Mogst du meinen Korper, glaabst du, i bin sexy, kimm und gib mir doch Bescheid! * Zitate aus dem Himmel der Popmusik. |
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Mein Mann, der ist im Herz nicht gesund,
mein Sohn tut Nagel kaun, ich selber hab ein Magengschwur, doch es bleibt dabei: Mir baun. Die Parzelle habn wir gunstig kriegt, so billig, du glaubst es kaum. In dreißig Jahr sind wir schuldenfrei, des is doch geil: Mir baun. Doch bis das Hauschen fertig ist, da darf man sich nichts leisten, den Rohbau stelln wir selber hin, denn da spart man am meisten. Mein Mann, der war vom Baun nervos, so nervos, da hat er graucht. Ein Herzinfarkt und s' Baun dazu, da hat's ihn z'amma gstaucht. Es ist schlimm, doch wie er gstorbn is, da hab ich nur gekichert, das Hauschen, das ist schuldenfrei, ich hab den Mann versichert. Die Jugend red't andauernd vom Vergnugen und der Freid, was brauch ich ein Vergnugen, i hob doch gar koa Zeit. Du hast im Traum erzahlt mein Spatz, was dir zum Gluck noch fehlt: Ein kleines Reihenhaus... da flippscht du aus! Ich hab di' gfroagt was gibt dir den die allerscharfsten Kicks? Da hast du gsagt ein Audi 80 und ein Starmix. |
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10. |
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Ja, ho, i wui koa Aids net kriagn,
trotzdem mecht i oan neischiabn, vergiß es, tuttifrutti, mit mach ma's mit da Mutti. Jeder will ein Rohr verlegen, keiner will sich da anstecken, oh, mir bleibn dahamma, mir mach ma's mit da Mamma. Ein Manager fahrt mit der U-Bahn, dieweil sein Karrn nicht geht. Da sieht ein tantschig Maderl er, nach dem der Sinn ihm steht. Gern tat er bißchen an ihr juckeln, doch: infektios konnt's sein, denn, ob streng sie ist, oder laßt sie jeden ran, man sieht's ihr nicht von außen an. Schulmadchen auf der Straße, Knackipopo, erste Klasse, die Lust sagt: Ja, das isses, das Hirn sagt: Nee, vergiß es! Der Herbert - ja der is net feich, der hat kaa Angst vor dera Seuch, ob Vater oder Mutter, mit alle rumtun tut er. I got it from the toilet seat, it jumped right up and grabbed my meat. Ich bekam es vom Toilettensitzel, es sprang herauf und zwickt in mein Spitzel, doch ich kann gar nichts dafur. |
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11. |
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Ja, im Irak, do lebt ein großer Sozialist,
der wo mit Kampfgas spritzt, und der auf Kinder schiaßt. De Perser schicken de Buam zum Sterbn mit siebzehn scho, grad fur den Wahnsinn von einem kranken oidn Mo. De Leit san so arm dort, de ham bloß eahna Lebn, do sogn de Drecksau, hey, dann miaßt's hoit des hergebn. Wahrend da druben da oa den andern massakriert, bewahrt der Westen seinen Wohlstand und kassiert. Vom Oberstleutnant bis zu dem Minister nauf, da halt ein jeder gern einmal sein Handerl auf. I woaß net, wo 's eahm zoin, vielleicht a Luxusschnoin, vielleicht drunt im Tessin ein Haus mit Schwimmbassin. Des is doch klar, denn der Mensch war oiwei scharf aufs Geld, die großen Arschlocher san mir, weil mir ham 's gwahlt. Die Herrn habn Geld und Macht zsammkratzt das ganze Lebn, und zu de Jungen tan's von Ideale redn, de san so zynisch, de grinsen nur, wenn wer krepiert, doch dauert's furchtbar lang, bis d' Menschheit des kapiert. Ob du ein Soldner bist, der nur fur Geld rumschiaßt, ob du den Sinn verstehst, oder bloß mitmarschierst, bist du Guerillakampfer mit an Freiheitstraum, ja, wenn de Bombn tuscht, ja, dann is alles wurscht. Es war scho oiwei so, sterbn tuat der kloane Mo, de Großn, de in Kriag eahm schicken, bleibn dahoam. |